Mit einem ungefährdeten 3:0-Erfolg (25:17; 25:20; 25:23) im Hinspiel der Relegationsrunde haben die DSCityGirls gestern Abend in der prall gefüllten Sporthalle des Georg-Büchner-Gymnasiums in D-Golzheim die Türe zur 3. Volleyball-Bundesliga weit aufgestoßen.
Vor allem im ersten Satz und bis zur Mitte von Satz 2 ließen die Gastgeberinnen mit hochkonzentriertem, druckvollen, fast fehlerfreien Spiel dem Vizemeister der Regionalliga Nord-West Blau-Weiß Lohne kaum eine Chance. Diese Führung brachte das Team um Cheftrainer Enno Schulz danach unter dem lauten Jubel der zahlreichen eigenen Fans souverän ohne Satzverlust zum Spielgewinn.
Beim Rückspiel morgen Nachmittag im Emsland (Sonntag, 5. Mai 2024, Anpfiff 15:30 Uhr, Sporthalle Lohneum, Vechtaer Straße 3) reicht damit schon ein Satzgewinn, um den zweiten Platz auf der Nachrückerliste zu erobern, der mit großer Wahrscheinlichkeit zum Aufstieg in die Dritte Liga führen wird. (Wieviele Teams genau von dieser Liste aufsteigen - resp. doch nicht absteigen -, das entscheidet sich erst im Laufe des Monats Mai in Abhängigkeit von den Endständen bei den Zweiten Ligen, insb. den Auf- und Absteigern dort).
Herzklopfen beim Berichterstatter vor dem Betreten der ungewohnten Halle an der Tersteegenstraße: hat der Aufruf bei den DSC-VolleyballerInnen und an die gesamte Düsseldorfer Volleyballgemeinde gefruchtet, die DSCityGirls im Relegationsheimspiel um den Aufstieg in die 3. Liga zahlreich und lautstark zu unterstützen? Dann die freudige Überraschung: über dreihundert erwartungsvolle Fans sind an drei Seiten des Spielfeldes verteilt, kaum ein Platz ist noch frei. Gleich vorne ein großer Zuschauerblock ganz in Blau-Weiß: die zahlreichen mitgereisten Unterstützer der Gäste aus dem Emsland. Und direkt daneben die Düsseldorfer Fans, darunter fast die gesamte aktuelle Volleyball-Abteilung: Damen-2, Damen-3, Damen-4 und die "Hobbies" mit ihren TrainerInnen. Die Volleyballjugend unterstützt am Kampfgericht und beim Ballrollen für die Aufschlagspielerinnen. Auch zahlreiche ehemalige Spielerinnen der DSC-Damen-1 sind gekommen und alle Trainer der letzten Jahre, die den Weg zurück von der Verbandsliga in die Regionalliga West mitgegangen sind. Dazu zahlreiche "Seniorinnen", die die DSC-Farben bereits in den 80er- und 90er-Jahren in der Regionalliga vertreten haben, als diese Liga noch selber die dritthöchste in der Volleyballhierarchie war. Ein großes freudiges "Hallo" also allerorten!
Doch dann, um kurz nach 20:00 Uhr, der Anpfiff - und volle Konzentration auf das Spiel. Die DSCityGirls hatten nicht nur diese große Volleyball-Party selber zusammen mit Freunden und Bekannten organisiert und vorbereitet - Spielfeldaufbau, Zuschauerbänke, Musikanlage, usw., und nicht zuletzt die leckere Verpflegung - sondern sie heizten die Stimmung auch gleich mit einem hochkonzentrierten Start in dieses erste Entscheidungsspiel an. Die Gäste kamen erst nach dem 4:0 für den DSC zum ersten Ballgewinn und hatten beim 7:1 und 12:3 schon ihre beiden Auszeiten für den ersten Satz verbraucht. Danach ließen es die Gastgeberinnen ein wenig ruhiger angehen, brachten diesen Vorsprung aber nach 23 Minuten sicher zum ersten Satzgewinn (25:17).
Der zweite Satz begann nicht ganz so einseitig, aber auch hier war die Führung für die DSCityGirls mit 12:6 schon bald wieder deutlich. Dann folgten sechs Bälle in Serie für Lohne zum Ausgleich (12:12). Vor allem die druckvollen Angaben der Lohner Spielerin mit der Nummer 4 bekamen die Düsseldorferinnen zunächst nicht in den Griff. Doch nach einer Auszeit kehrten die Gastgeberinnen wieder in die Erfolgsspur zurück und holten sich selber die nächsten sechs Bälle (18:12). Dann wurde die Partie ausgeglichener und Lohne kam vor allem mit sehr guter Blockarbeit noch einmal auf zwei Bälle heran (19:17). Zweite Auszeit DSC, wieder mit Wirkung: nach 28 Minuten ging auch der zweite Satz an die Gastgeberinnen (25:20). Besonders in dieser Phase steht mehrfach eine "Ralley" auf dem Notizzettel des Berichterstatters: tolle lange Ballwechsel mit mutigen Angriffsschlägen und aufopferungsvollen Abwehraktionen - die meistens mit einem Ballpunkt für den DSC endeten.
"Alles klar, da brennt nichts mehr an!" Das war die Stimmung im Düsseldorfer Anhang, als es im dritten Satz mit einer 5:0-Führung für das Heimteam losging. Doch das berühmte "Dritte-Satz-Syndrom" nach überlegener 2:0-Satzführung zeigte sich auch diesmal wieder. Lohne holte immer wieder bis auf einen Ball auf (7:6; 11:10) und ging bei 16:17 erstmals selber in Führung, dreimal, bis zum 18:19. Aber die DSCityGirls waren gefestigt genug, diese Attacke abzuwettern, die Führung in diesem Satz zurückzuerobern (20:19) und bis zum Schluss nach 27 Minuten nicht mehr abzugeben (25:23). Bei den beiden Matchbällen war der Düsseldorfer Anhang aufgestanden und forderte lautstark den letzten "Puuunkt". Den lieferte die DSC-Außenangreiferin dann mit einem mutigen Angriffsschlag schnell, cross, halblang, den die Libera von Lohne nicht mehr abwehren konnte. Großer Jubel und Applaus bei dem Teil der Fans, die es mit den Gastgeberinnen hielten, aber auch aufmunterter Beifall von den und für die Blau-Weißen aus Lohne!
Alle eingesetzten DSCityGirls trugen mit einer ausgezeichneten Leistung zu diesem Erfolg bei. Als MVP wurde Zuspielerin Sarah Funk ausgezeichnet, die auch Co-Trainerin des Teams ist.
Jetzt heißt es, nach dem Ruhetag mit derselben Konzentration in das Rückspiel zu gehen und am Sonntagnachmittag in Lohne den Sieg in der Relegationsrunde mit mindestens einem Satzgewinn zu vollenden.
